Balkan-Rally 14 Tage - 17 Länder 06.07.13

Die Vorgeschichte: Winter 2009, draußen sinkt die Temperatur auf -4 Grad und wir sitzen bei ´ner dampfenden Tasse Lavazza-Kaffee. Es ist wie jedes Jahr an der mehr...

Tunesien

Kommt bald... Erste Info´s unter Reisetipps mehr...







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Balkan Rally Tag 3-4


Tag 3:    Slowenien (4), Piran –  Kroatien (5) , Karlobag   388 Km

Gut ausgeruht und die Motorradstiefel auf das heftigste ausgeschüttelt sind wir am nächsten Morgen sicher, keinen Skorpion mit auf die Reise genommen zu haben (wie hätte so ein Vieh mit der Größe einer Katze auch in die Stiefel passen sollen…?!).
Noch einmal fahren wir zum Hafen von Piran und schlemmen warme Schokocroissants und Cappuccino in der Morgensonne. Wieder einmal müssen wir unsere Kühe füttern und stellen zu unserer Freude fest, dass auch hier der Tankwart 30 Cent weniger verlangt als sein deutscher Kollege. Danach erreichen wir die Grenze Nr.4 und mit Kroatien Land Nr. 5, einem Land von ungefähr der doppelten Größe Brandenburgs. Mittags passieren wir Rijeka und sind zufällige Gäste bei einem Motorradtreffen in Novi Vinodolski. So wie wir es verstehen, sind unsere Gastgeber eine Splittergruppe der Bones. Wir sehen unsere Moppeds schon brennend an einem Baum hängen. Aber kein Gedanke! Wir werden zum traditionellen Bohnensuppenessen eingeladen und alle sind eher die netten Jungs von Nebenan. Wenig später verfehlen die Bohnen ihre Wirkung nicht und so sind wir froh, als wir in Sveti Juray in die Berge abbiegen und Offroad im Stehen fahren können. Am Eingang zum „Sjeverni Velebit Nationalpark“ freut sich die hübsche Parkrangerin über die willkommene Abwechslung, als wir mit ihr ins Gespräch kommen. Auf die Frage ob sich ein Besuch des Nationalparks lohnen würde, versteht sie die Frage nicht. Sie ist der Meinung, dass „Ihr“ Park zu den schönsten der Welt gehört und sie sei glücklich hier zu arbeiten. Sie bittet uns langsam zu fahren um den Park zu genießen. Wir leisten ihrer Bitte folge und cruisen durch den Park, über endlose Waldwege, vorbei an Schneeresten und herabstürzenden Bächen. Später dann haben wir einen herrlichen Weitblick aus über 1000 Meter auf die Inseln Rab und Pag. Wir folgen der Küstenstrasse jetzt wieder auf Meereshöhe immer weiter südlich bis nach Karlobag, wo wir uns zum Abendessen ein paar Bierchen gleichen Namens genehmigen. Verdient hammers uns!

 

 

Tag 4:    Kroatien, Karlobag (5) –Bosnien Herzegowina, Mostar (6)          450 Km

Bei leicht bedecktem Himmel folgen wir am nächsten Morgen der kurvenreichen Küstenstrasse mit ihren traumhaften Ausblicken auf malerische Buchten. Am Stadttor von Zadar schmeißt McMotz beim Parken fast unsere Motorräder um, als beim aufbocken die Gepäcksäcke aneinander stoßen. Das wäre für die vielen Zuschauer bestimmt nett gewesen…Hier in Zadar sehen wir zum ersten Mal die stummen Zeitzeugen des furchtbaren Balkankrieges. Noch viele Häuserfassaden sind durch Granateinschläge gezeichnet. In Primosten erreichen wir wieder das Meer und gehen gut und günstig Fisch essen. Es ist noch ein weiter Weg bis Mostar, unserem heutigen selbst gesteckten Etappenziel. Aus diesem Grund geben wir unseren alten BMW´s die Sporen und erreichen am Nachmittag die Grenze Nr. 5 und mit Bosnien Herzegowina  Land Nr. 6. Sofort fällt uns die erste Moschee auf und dann die zweisprachigen Straßenschilder (wobei die kyrillischen Buchstaben meistens überschmiert sind). Ebenso die Hinterlassenschaften des Krieges von 1992 – 1995, überall beschädigte Fassaden. Sofort kommen uns die Mienenwarnungen ins Gedächtnis. Neben dem Kosovo und Kroatien gilt dieses Land als das am stärksten verminte Gebiet in ganz Europa. Selbst 2009 galten noch mehr als 1500 Km/2 als Landminen gefährdet. Wir erreichen schließlich unbeschadet Mostar und nehmen uns im gleichnamigen Hotel ein Zimmer. Die Motorräder parken sicher im Hinterhof, beobachtet von zig Kameras. Wir machen uns zu Fuß auf den Weg nach „Old Town Mostar“. Mit ihren 110.000 Einwohnern ist Mostar die größte Stadt in der Umgebung. Mit dem Bürgerkrieg wurde die Stadt allerdings zweigeteilt. Die Grenze verlief durch den Fluss Neretva an dessen westlichem Ufer der Kroatische und am östlichen Ufer der Bosniakische Teil, lag. Im Jahr 2004 wurde dieser Zustand allerdings aufgehoben und die Stadt stellt seitdem wieder eine Einheit dar. Wir spazieren durch den alten Stadtkern. Überall sehen wir Spuren der Verwüstung und sind geschockt, mit welcher Brutalität hier gekämpft wurde. Überall noch zerstörte Gebäude, Spuren von Granatbeschuss und zahllose Einschusslöcher. Wir treffen auf einen kleinen Friedhof mitten in der Stadt, der einen überaus gepflegten Eindruck macht. Deshalb sehen wir ihn uns etwas genauer an. Erst nach einiger Zeit werden wir uns bewusst was wir eigentlich die ganze Zeit vor Augen haben. Er ist nicht extra gepflegt: Alle Gräber sind von 1993…
Heute wirkt alles friedlich aber das Schild an der berühmten Brücke von Mostar „Don´t vorget 1993“, lässt uns nicht los. Es war auch im November 1993 als die Brücke durch massiven Beschuss der kroatischen Seite nachgab, einstürzte und so die Teilung endgültig machte. Wir spazieren über das Wahrzeichen der Stadt. Direkt hier gibt es eine Art Museum, in dem man die Zerstörung auf Fotos gut nachvollziehen kann. Immer noch nachdenklich, gönnen wir uns ein Eis, schlendern durch die Gassen und setzten uns auf eine der vielen dicken Mauern. Zurück im Hotel planen wir den nächsten Fahrtag und sprechen bis spät über die noch sichtbaren Spuren des Krieges.

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